Die Bibel als Hörbuch

Das Alte Testament

Das erste Buch Mose (Genisis)

Das erste Buch der Bibel wurde, wie auch die anderen vier Bücher des "Pentateuch" (gr. "Fünfbuch"), von Mose, dem großen Propheten Gottes, auf Anweisung des HERRN niedergeschrieben (vgl. u.a. 2Mo 17, 14; 5Mo 31, 24 - 26; 1 Kö 2, 3; Joh 5, 46 - 47)  und ist etwa 1500 v. Chr. entstanden. Die Juden nennen das erste Buch Mose nach seinem ersten Wort: "Bereshith" ("Im Anfang"); die griechischen Übersetzer des AT nannten es "Genesis" ("Ursprung/Entstehung"). Es ist ein von Gottes Geist inspirierter Bericht über die Erschaffung der Welt und die Anfänge der Menschheitsgeschichte; es offenbart uns den Ursprung der Schöpfung und des Menschen, den Sündenfall und das gnädige Rettungshandeln Gottes. Kapitel 1 - 11 behandeln die Geschichte der Menschheit von Adam bis Abraham, Kap. 12 - 50 die Berufung Abrahams und Gottes Verheißung  an ihn sowie den Weg Isaaks und Jakobs bis zum Aufenthalt der Israeliten in Ägypten. Kein Buch des AT ist für das Verständnis der ganzen Heiligen Schrift so grundlegend wichtig wie dieses "Buch des Anfangs"; es ist ein unantastbarer Grundstein des Glaubens, eine wunderbare Selbstoffenbarung des lebendigen Gottes.

Schlachter 2000

Das zweite Buch Mose (Exodus)

Das zweite Buch Mose knüpft an die am Ende von 1. Mose berichtete Geschichte der Söhne Israels an und zeigt, wie das Volk der Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft errettet wird und zum besonderen Bundesvolk Gottes berufen wird. Es entstand wie 1. Mose etwa 1500 v. Chr. Der jüdische Name für dieses Buch besteht aus seinen ersten Worten: "We elleh schemoth" ("Und dies sind die Namen"). Die alten griechischen Übersetzer des AT nannten es "Exodus" ("Auszug"). Es schildert uns, wie Gott das versklavte Volk Israel unter mächtigen Zeichen und Wundern aus Ägypten herausführt, damit es in seinem Dienst stehen soll. "Lass mein Volk ziehen, dass sie mir dienen!" (4, 23) könnte man als einen Leitvers dieses Buches bezeichnen. Kap. 1 - 15 handeln von der Errettung Israels durch Gott, Kap. 16 - 24 vom Zug durch die Wüste und der Gesetzgebung und Bundesschliessung am Berg Sinai, und Kap. 25 - 40 von der Einrichtung der Stiftshütte, des Heiligtums, in dem die Israeliten dem HERRN dienen sollten. Der Auszug aus Ägypten, Mose, der Führer des Gottesvolkes, das Passahfest, das Passahlamm, die Stiftshütte, der Priesterdienst und vieles andere werden im NT als Vorbilder gedeutet: Sie weisen schattenbildlich vor allem auf Jesus Christus und sein Erlösungswerk hin (vgl. u.a. Hebräerbrief; 1. Kor 10, 1 - 11; 5, 6 - 8).

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Das dritte Buch Mose (Levitikus)

Das dritte Buch Mose enthält im Anschluss an das Ende von 2. Mose die von Gott geoffenbarten Ausführungsbestimmungen für den heiligen Priester- und Opferdienst, den das Volk Israel durch die Leviten und besonders das aaronitische Priestertum dem HERRN darbieten sollte. Mose schrieb diese göttlichen Anordnungen offenbar sehr bald nach dem 2. Buch Mose nieder (etwa 1500 v. Chr.). In Anlehnung an die griechische Übersetzung wird das Buch auch "Levitikus" genannt; die Juden nennen es nach den ersten drei Worten "Wajjikra" ("Und er rief"). In Kap. 1 - 7 finden sich Bestimmungen über die Opfer; Kap. 8 - 10 berichten von der Einsetzung des Priestertums und dem ersten Versagen zweier Söhne Aarons; Kap. 11 - 15 enthalten hauptsächlich Bestimmungen zur Heiligung des Volkes und zur Vermeidung von Verunreinigung; Kap. 16 - 27 verschiedene Gebote gegen Unzucht und Götzendienst sowie die Ordnung der großen Feste des HERRN. Im Licht des NT (vgl. Hebräerbrief) deuten all die verschiedenen levitischen Opfer auf verschiedene Seiten des vollkommenen Sühneopfers Jesu Christi hin, der selbst das "makellose Lamm" ist (1Pt 1, 19), das vorbildhaft für viele alttestamentlichen Opfer gefordert wurde. Die Ordnungen des levitischen Priesterdienstes sind Vorbilder für das "Heilige Priestertum" der neutestamentlichen Gläubigen (1Pt 2, 5).

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Das vierte Buch Mose (Numeri)

Das vierte Buch Mose beschreibt die Wanderungen des Volkes Israel vom Berg der Gesetzgebung durch die Wüste bis zu den Grenzen des verheißenen Landes Kanaan. Dieses Buch wurde von Mose etwa 1500 v. Chr. in zeitlicher Nähe zum 5. Buch Mose verfasst. Sein hebräischer Titel lautet "Bemibar" ("In der Wüste), der lateinische "Numeri" ("Zahlen"), nach der im Kap. 1 berichteten Volkszählung.  In Kap. 1 - 10 werden die Vorbereitungen für den Aufbruch vom Sinai und verschiedene Verordnungen für den Priesterdienst festgehalten. Kap. 11 - 25 berichten von dem immer schwerwiegenderen Versagen und der Auflehnung des Volkes gegen Mose und Gott auf der Wüstenreise, das mit Murren begann und der Weigerung, das verheißene Land einzunehmen, gipfelte. Daraufhin führte der HERR das Volk 40 Jahre durch die Wüste, bis alle widerspenstigen und ungläubigen Israeliten gestorben waren. Kap. 26 - 36 berichten von den Vorbereitungen für die neue Generation von Israeliten, die das Land bekommen sollten. Dass das Versagen des Volkes Gottes in der Wüste eine vorbildhafte Lektion für die neutestamentlichen Gläubigen enthält, darauf weist 1Kor 10, 6.11 ausdrücklich hin (vgl. auch Hebr. 3, 7 - 19).

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Das fünfte Buch Mose (Deuteronomium)

Das fünfte Buch Mose führt den Bericht von 4. Mose fort und enthält die abschließenden Ermahnungen, Gebote und prophetischen Warnungen, die Gott seinem Volk durch Mose gab, bevor sie das verheißene Land einnehmen sollten. Der griechisch-latainische Name  "Deuteronomium" (bedeutet "Die zweite Verkündigung des Gesetzes") bezieht sich auf die Wiederholung der 10 Gebote vom Sinai vor der neuen Generation von Israeliten; der hebräische Name lautet nach den Anfangsworten "Elleh hadebarim" ("Dies sind die Worte"). In Kap. 4 - 26 finden sich eine Wiederholung der 10 Gebote, zusätzliche Bestimmungen über das Leben des heiligen Gottesvolkes im verheißenen Land und dazwischen immer wieder eindringliche Ermahnungen, das ganze Wort Gottes zu halten und dem HERRN in Liebe und Gehorsam zu dienen (vgl. das berühmte "Höre Israel" in 6, 4 - 9). In Kap. 27 - 34 finden sich die Abschlussbotschaften Gottes durch Mose an sein Volk, die Ankündigung von Segen für den Gehorsam und Fluch für den Ungehorsam, der feierliche Bundesschluss mit der neuen Generation,  das prophetische Lied des Mose und sein Segen über die Stämme Israels sowie der Bericht über seinen Tod. Vor allem die Ermahnung zum Gehorsam gegenüber dem ganzen Wort Gottes und zur ungeteilten  Liebe für den HERRN werden immer wieder im NT aufgegriffen und auf die neutestamentlichen Gläubigen angewandt (vgl. u.a. Mt 4, 4 - 10; Mk 12, 28 - 30; Apg 3, 22; Röm 10, 8; 1Kor 9, 9 - 10).

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Das Buch Josua

Das Buch Josua (hebr. "Jehoschua" = "Der Herr ist Rettung") ist die direkte Fortsetzung des 5. Buches Mose. Es handelt von der Einnahme des verheißenen Landes durch Israel unter der Führung Josuas, der nach der Überlieferung auch der Schreiber dieses Buches ist (vgl. Jos 24, 26). Auf Gottes Gebot hin durchquert das Volk Israel den Jordan und beginnt mit der Eroberung Kanaans (Kap. 1 - 12). Israels Krieg gegen die heidnischen Völker dieses Landes, die ihre Schuld vor Gott durch schlimme Gräuelsünden und verderbten Götzendienst vollgemacht hatten, war zugleich ein Strafgericht Gottes, der ihre Ausrottung ausdrücklich gebot. Der HERR kämpfte für Israel und gab die Völker vor ihnen dahin; Israel hatte Sieg, solange es dem HERRN vertraute und ihm gehorsam war, aber Unglaube und Ungehorsam führten zu Niederlagen. Am Ende war das Land als Ganzes erobert, und es wurde nun an die Stämme Israels verteilt (Kap. 13 - 22). Diese versäumten es jedoch, ihr Erbteil vollständig einzunehmen, und es blieben Reste der Kanaaniter im Land. Am Ende des Buches folgen daher ernste Ermahnungen Josuas an das Volk ( Kap. 23 - 24). Die geschichtlichen Berichte des Buches Josua sind für den Leser auch von vorbildhafter Bedeutung. Josua ist ein Vorbild auf den Herrn Jesus (im Hebräischen und Griechischen sind "Josua" und "Jesus" derselbe Name); die Durchquerung des Jordan ein Bild für Gal 2, 20 und Römer 6, die Einnahme des verheißenen Landes ist Vorbild für die Einnahme der Fülle in Christus, der Kampf Israels für den geistlichen Kampf der Gläubigen (Epheser 6).

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Das Buch der Richter

Das Buch der Richter (hebr. Schophetim) behandelt die Geschichte des Volkes Israel in den Generationen nach Josua und umfasst mehrere Hundert Jahre. Es wurde der Überlieferung nach von dem Propheten Samuel verfasst. In diesem Buch wird geschildert, wie das Volk Israel sich immer weiter von seinem Gott abkehrt und dem Götzendienst verfällt. Gott züchtigt das Volk, indem er es den umgebenden Heidenvölkern preisgibt, die es bedrücken und ausplündern. Wenn es sich dann in seiner Not wieder an den HERRN wendet, dann erweckt der HERR ihnen in seiner Gnade Richter, die sie aus der Hand ihrer Feinde retten und für gewisse Zeit zu Gott zurückführen. Doch nach dem Tod der Richter sinkt das Volk wieder in Götzendienst und Ungehorsam; der Kreislauf wiederholt sich insgesamt siebenmal. So ist das Buch der Richter ein sehr ernstes Zeugnis vom geistlichen Niedergang des Volkes Gottes: Es zeigt ungeschönt, welche schlimmen Sünden und Verderbnisse ein Leben fern von Gott hervorbringt. Zugleich hebt es den Glaubensmut und die Treue Einzelner hervor, die in dieser schweren Zeit Gott dienen. Darin stecken viele wichtige Lektionen auch für den heutigen Bibelleser - Warnungen vor Ungehorsam und zuchtlosem Leben, ermutigende Vorbilder des Glaubens (einige Richter werden in Hebr 11 erwähnt) und auch ein Zeugnis von  Gottes großer Barmherzigkeit, Gnade und Geduld mit schwachen und verkehrten Menschen.

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Das Buch Ruth

Die Begebenheiten,  die das Buch Ruth (= "Gefährtin") schildert, gehören in die von Niedergang und Not geprägte Zeit der Richter; sein Verfasser ist laut der jüdischen Überlieferung der Prophet Samuel. Es bildet ein Bindeglied zum Königtum unter David und damit zu den Büchern Samuel. Eine israelische Familie aus Bethlehem in Juda wandert aufgrund einer Hungersnot ins heidnische Moabiterland aus und lässt sich dort nieder. Die Söhne nehmen dort heidnische Frauen, doch nach einiger Zeit sterben erst der Vater und dann seine Söhne. Die Frau, Naemi, entschließt sich, nach Israel zurückzukehren. Dabei wird sie von Ruth begleitet, der moabitischen Schwiegertochter, die Naemi, vor allem aber den Gott Israels lieb gewonnen hat und deshalb ihrem Volk den Rücken kehrt. In Bethlehem lernt Ruth den Boas kennen, der sie zur Frau nimmt. Weil sie sich von ihren falschen Göttern abwendet und ihr Herz ganz dem Gott Israels weiht, erfährt sie die reiche Gnade und den Segen des HERRN. Sie wird in das Volk Gottes aufgenommen und wird Stammmutter des Königs David und damit des Messias Jesus Christus (Mt 1, 5 - 6). In dieser Begebenheit sehen wir die große Gnade und Barmherzigkeit Gottes gegenüber den Schwachen und Elenden; in Boas, dem Löser, haben wir ein Vorbild auf den großen Erlöser Jesus Christus.

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Das erste Buch Samuel

Im 1. Buch Samuel (hebr. Schemuel = "Von Gott erhört") wird die Geschichte des Handelns Gottes mit seinem Volk Israel vom Ende der Richterzeit bis zur Erwählung Davids zum König geschildert. Als Verfasser zumindest des ersten Teils der beiden Samuelbücher, die in der hebräischen Bibel eine Einheit bildeten, wird der Prophet Samuel selbst genannt; wie auch die Königs- und Chronikbücher sind diese Schriften das Werk mehrerer von Gott inspirierter Propheten gewesen, deren Namen uns nicht überliefert sind (vgl. aber 1Chr 29, 29). Das Buch beginnt mit der Geschichte Samuels, des von Gott Erbetenen, der zum Dienst in der Stiftshütte geweiht und von Gott zum Propheten berufen wird (Kap. 1 - 8). Im Gegensatz zur Treue Samuels steht die Untreue Elis, des Hohen Priesters, und die Gottlosigkeit seiner Söhne. Unter dem Gericht Gottes erleidet Israel eine schwere Niederlage gegen die Philister; die Bundeslade wird geraubt, und Eli und seine Söhne sterben. Samuel wird zum Priester und Richter Israels, bis die Israeliten einen König haben wollen wie die Heidenvölker. Gott gibt ihnen Saul, den König nach dem Herzen des Volkes. Doch Saul ist Gottes Befehl ungehorsam und wird daher von Gott verworfen (Kap. 9 - 15). Gott beruft und salbt den jungen Hirten David zum König, der Israel wunderbar rettet durch seinen Sieg über Goliath, danach aber lange Jahre vor Saul fliehen muss, bis Saul und seine Söhne im Krieg umkommen (Kap. 16 - 31). David, der zunächst missachtete König, ist ein (unvollkommenes) Vorbild auf Christus; in seinem Leben findet der Gläubige viel Ermutigung für sein Glaubensleben, so wie Elis und Sauls Leben voller Warnungen für uns sind.

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Das zweite Buch Samuel

Das 2. Buch Samuel setzt die inspirierte Geschichte des Volkes Israel fort und schildert uns die Königsherrschaft Davids von den ersten Anfängen nach Sauls Tod, als er in Hebron zum König über Juda gemacht wird (Kap. 1 - 4). Nach sieben Jahren wird er König über ganz Israel, erobert Jerusalem und macht es zu seinem Königssitz. Gott segnet den König nach seinem Herzen, sodass er die Feinde Israels besiegt (Kap. 5 - 12). David überführt die Bundeslade nach Jerusalem und empfängt danach die wunderbare Verheißung,  dass einer seiner Nachkommen ein ewiges Königreich empfangen solle - ein Hinweis auf den Messias, den Sohn Davids. Doch inmitten der Segnungen begeht David Ehebruch mit Bathseba und lässt dann ihren Mann Urija umbringen. Auch wenn Gott seinem Knecht diese Sünde vergibt, verheißt er ihm daraufhin schwere Züchtigung. Der letzte Teil des 2. Samuelbuches (Kap. 13 - 24) zeigt, wie Sünde, Zerrissenheit, Mord und Aufruhr über die Famile Davids kommen. Amnons Schandtat an Tamar, Absaloms Mord an Amnon, Absaloms Rebellion und Thronanmassung, Davids Flucht aus Jerusalem, der Tod Absaloms im Bürgerkrieg - David muss einen teuren Preis für seine Sünde bezahlen. Dennoch erfährt er in aller Not die Treue und Gnade Gottes und kann am Ende seines Lebens ein bewegendes Danklied singen. In all dem ist Davids Leben voller Vorbilder und Mahnungen für den Glaubenden.

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Das erste Buch der Könige

Das erste Buch der Könige  (hebr. Melachim) führt die von Gott inspirierte Geschichte Israels im Anschluss an die Samuelbücher weiter. Die Verfasser der Königsbücher sind nicht namentlich benannte prophetische Schreiber. Wie der Name sagt, wird in diesem Bericht die Hauptaufmerksamkeit auf die Könige Israels und ihre Haltung zum HERRN und seinem Gesetz gelegt. Zuerst wird die Königsherrschaft Salomos, des Sohnes Davids, geschildert - der Frieden und die Herrlichkeit, die er genoss, aber auch sein Abweichen von Gott (Kap. 1 - 11). Als Ergebnis der Untreue Salomos wird das Reich unter seinem Sohn Rehabeam geteilt, und die Nachkommen Davids regieren künftig nur noch über Juda. Israel, das Zehnstämmereich im Norden, nimmt unter Jerobeam eine verhängnisvolle Entwicklung, weil dieser einen eigenmächtigen Gottesdienst mit zwei goldenen Kälbern einrichtet. Die Könige Israels sind allesamt untreu und verfallen immer mehr dem Götzendiest, während in Juda gottesfürchtige Könige mit bösen abwechseln (Kap. 12 - 22). Das erste Buch der Könige behandelt die Könige von Israel besonders ausführlich und berichtet in Kap. 17 - 22 über den Dienst des Propheten Elia. Die geistliche Aussage dieses ersten Buches ist: Wer dem HERRN treu ist und sein Wort achtet, erfährt Segen und die Hilfe Gottes in aller Bedrängnis. Wer dagegen vom HERRN abweicht, stürzt in Not und Verderbnis. Trotz allen Versagens finden wir in Salomo eine Vorschattung auf den großen Friedefürsten und wahren Sohn Davids, den Messias.

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Das zweite Buch der Könige

Das zweite Buch der Könige führt die Geschichte der genannten Königreiche Israel und Juda weiter bis zu ihrem von Gott herbeigeführten gewaltsamen Ende. Zunächst wird vor allem die Geschichte der Könige Israels berichtet bis zum Fall dieses Reiches und der Deportation der 10 Stämme durch das assyrische Reich (Kap. 1 - 17). Dabei spielt der Dienst des Propheten Elisa, der nach Elias Aufnahme in den Himmel dessen Nachfolger wird, eine wichtige Rolle (Kap. 2 - 13). Der zweite Teil schildert den Niedergang des Königreiches Juda und seinen Fall nach der Belagerung Jerusalems durch Nebukadnezar. Das Volk wird in die babylonische Gefangenschaft verschleppt; das davidische Königtum wird seiner Herrschaft beraubt (Kap. 18 - 25). Auch in diesem Buch wird die Wichtigkeit des Glaubens an den HERRN und des Gehorsams gegenüber seinem Wort betont. Die gottesfürchtigen Könige (u.a. Hiskia und Josia) erfahren die Hilfe des HERRN und seinen Segen, während die gottlosen Könige (besonders Ahab, Manasse) das Gericht auf sich bringen und den Ruin des ganzen Volkes beschleunigen. Der Leser findet im Dienst Elisas eine Vorschattung auf den Herrn Jesus und in der Heilung Naemans ein Vorbild auf die Gnadenzeit, wo Heiden durch den Glauben gerettet werden.

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Das erste Buch der Chronik

Die zwei Chronikbücher (hebr. Dibre-ha-Jamim) berichten die Geschichte der Könige und des Volkes Israel von einem anderen geistlichen Gesichtspunkt aus als die Königsbücher. Sie sind das Werk nicht genannter prophetischer Schreiber, die vermutlich Priester waren (einige Ausleger verweisen auf Esra), und die sich bei der Verfassung auf verschiedene schriftliche Quellen stützen. Im Hebräischen AT stehen die Chronikbücher an letzter Stelle. Das erste Buch der Chronik beginnt mit Geschlechtsregistern, die vor allem Gottes Heilshandeln mit den begnadigten Menschen aus der Segenslinie Sems im Rückblick in Erinnerung rufen, von Adam hin bis zu den zwölf Stämmen im Land Israel (Kap. 1 - 9). Danach wird das Ende Sauls und die Königsherrschaft Davids, des Mannes nach dem Herzen Gottes, berichtet (Kap. 10 - 29). Dabei wird die Gnade Gottes David gegenüber betont; seine Sünde mit Bathseba wird dagegen nicht erwähnt. Einen besonderen Raum nehmen die Bundeslade und die Vorbereitung des Tempelbaues ein, einschließlich der Ordnungen Davids für den Dienst der Leviten (Kap. 13; 15 - 17; 21 - 26; 28 - 29). In Kap. 17 finden wir die Verheißung eines ewigen Königtums für einen Nachkommen Davids, den Messias, die in Jesus Christus erfüllt werden wird.

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Das zweite Buch der Chronik

Das zweite Buch der Chronik führt die geistliche Geschichte besonders des davidischen Königtum fort, wobei auch hier die Gnade Gottes der Grundzug ist; deshalb endet dieses Buch auch nicht mit der Wegführung Judas in die babylonische Gefangenschaft, sondern mit dem Edikt des Königs Kyrus, das die Rückkehr Judas nach Jerusalem ermöglicht. Das Buch beginnt mit der Regierung Salomos (Kap. 1 - 9), wobei auch hier der Bau des Tempels besonderen Raum einnimmt (Kap. 2 - 7) und Salomos Versagen nicht erwähnt wird. Der zweite Teil (Kap. 10 - 36) schildert dann hauptsächlich die Geschichte Judas und seiner Könige bis zum Zerfall des davidischen Königtums. Dabei zeigt sich durchgehend der besondere Bezug zum Tempeldienst und überhaupt dem Gottesdienst des Volkes; der Bericht geht ausführlich auf die Segenserfahrungen, aber auch auf das Versagen im Glaubensleben einiger Könige ein (z.B. Asa, Josaphat, Joas, Ussija) und hebt besonders die treuen Könige Hiskia und Josia hervor, und in ihrem Wirken ihre Verdienste um den Tempel und die Feiern des Passah. So ist auch das 2. Chronikbuch voller Ermutigungen, Ermahnungen und Lektionen für den neutestamentlichen Gläubigen. 

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Das Buch Esra

Das Buch Esra (bedeutet. "Hilfe") knüpft unmittelbar an das in 2Chr. 36 berichtete Edikt des persischen Königs Kyrus an, das die Rückkehr der Juden nach Juda und Jerusalem erlaubte. Es berichtet von der Rückkehr einer ersten Schar von Juden unter Serubbabel (dem Statthalter und Nachkommen Davids) und Jeschua (dem ersten Hohepriester nach der Rückkehr), die gegen den Widerstand heidnischer Gegner und unter inneren Anfechtungen (vgl. die damals wirkenden Propheten Haggai und Sacharja) den Tempel in Jerusalem wieder aufbauten (Kap. 1 - 16). Danach wird die Rückkehr des Priesters und Schriftgelehrten Esra mit einigen Juden geschildert, die einige Jahrzehnte nach dem Tempelbau erfolgte (Kap. 7 - 10). Das Volk und die Führer waren in Vielem vom HERRN abgewichen und hatten sich besonders durch Heiraten mit heidnischen Frauen verunreinigt. Esra beugt sich unter diese Schuld und bittet für das Volk. Das Ergebnis ist eine Umkehr unter den Verantwortlichen. Dieses Buch gibt dem Leser Ermutigung und Unterweisung für die oft mühsame Aufbauarbeit im Haus Gottes.

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Das Buch Nehemia

Das Buch Nehemia (hebr. Nechemiah = "Der HERR tŕöstet") bildete in der hebräischen Bibel ursprünglich eine Einheit mit Esra und schildert den treuen Dienst Nehemias, der eine hohe Stellung am persischen Königshof innehatte,  unter den zurückgekehrten  Juden Jerusalems. Sein Anliegen war es, die niedergerissene Mauer um die heilige Stadt Jerusalem wieder aufzubauen, damit die Juden dort frei von der Bedrückung durch ihre heidnischen Widersacher Gott dienen konnten. Er wird vom König Artasasta als Stadthalter nach Jerusalem geschickt und beginnt zusammen mit dem dort lebenden Überrest der Juden, die Mauer zu bauen. Dabei erleben sie hartnäckigen Widerstand vonseiten der Heiden, aber auch die Untreue einiger führender Juden. Nehemia erweist sich als weiser Vorsteher, der die anderen ermutigt und mahnt und das Werk trotz Schwierigkeiten zu Ende führt (Kap. 1 - 12). Doch einige Jahre später zeigt sich, dass das Volk und die Obersten wieder zurückgefallen sind und neue Missstände aufkamen, denen Nehemia energisch wehrt (Kap. 13). Auch dieses Buch ist voller Ermutigungen und Ermahnungen für den heutigen Bibelleser, was treuen Dienst für Gott in einer geistlich schweren Zeit betrifft.

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Das Buch Esther

Das Buch Esther (persisch = "Stern") schildert eine Begebenheit, die das jüdische Volk im babylonischen Exil unter dem König Ahasveros erlebte, d.h. etwa 55 Jahre nach dem Erlass des Königs Kyrus und etwa 25 Jahre vor der Reise Esras nach Jerusalem. Im jüdischen AT gehört es zu den "Ketubim" ("Schriften") und zu den "Megiloth" ("Rollen"); es wird noch heute zum jüdischen Purimfest vorgelesen. In vielerlei Hinsicht ist es ein besonderes Buch im AT; weder der Name Gottes noch Gottes ausdrückliches Handeln werden darin erwähnt, auch wenn seine Vorsehung und Allmacht in den Ereignissen erkennbar ist. Das Buch schildert die Geschichte der Jüdin Esther, die zur persischen Königin aufsteigt und in dieser Position einen heimtückischen Anschlag Hamans zur Ausrottung der Juden vereiteln kann. Dabei unterstützt sie ihr Pflegevater Mordechai, der eine hohe Stellung am Königshof einnimmt. Das Buch endet mit der Einführung des Purimfestes.

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Das Buch Hiob

Mit  dem Buch Hiob (hebr. "Ijob" = "Der Angefeindete") beginnen die in dichterischer Form niedergeschriebenen Weisheitsschriften des AT; es nimmt in verschiedener Hinsicht eine besondere Stellung ein. Der Verfasser bleibt ungenannt, und die Entstehungszeit ist nicht genau bekannt, auch wenn viele Umstände darauf hinweisen, dass sich die Geschichte zur Zeit der Patriarchen abgespielt hat. Das Thema des Buches ist der Sinn des Leidens bei den Gläubigen. Hiob, ein gottesfürchtiger und gerechter Mann von großem Wohlstand und Ansehen wird von Gott einer Prüfung unterworfen: Der Widersacher darf ihm seinen Wohlstand, seine Kinder und seine Gesundheit rauben (Kap. 1 - 2).  Nun entwickelt sich ein Streitgespräch zwischen dem leidenden Hiob und seinen drei Freunden, die ihn trösten wollen, aber schließlich zu seinem Ankläger werden (Kap. 3 - 31). Hiob behauptet seine Unschuld und wirft Gott Willkür vor; seine Freunde dagegen wollen Gott verteidigen und werfen Hiob vor, er habe sein Leiden selbst verschuldet. Am Ende dieses Streites tritt ein vierter Redner auf, Elihu, der besonders auf Gottes Souveränität hinweist (Kap. 32 - 37). Unmittelbar anschließend redet Gott selbst Hiob an und weist ihn zurecht, indem er auf seine Selbstoffenbarung in der Schöpfung verweist (Kap. 38 - 41). Schließlich tut Hiob Busse und wird wiederhergestellt (Kap. 42). Das Buch ist über die Jahrhunderte ein großer Trost für leidende Gläubige gewesen und zeigt ihnen, dass Gott manchmal Leiden zur Läuterung und Zubereitung zulässt und in seinem souveränen Handeln immer gerecht bleibt. Es enthält wichtige Hinweise auf Gottes Erlösungsplan: Um vor Gott gerecht dazustehen, braucht der sündige Mensch einen Mittler (9, 33), einen Bürgen (16, 19) und einen Erlöser (19, 25), und das alles findet er allein in Christus.

Schlachter 2000

Die Psalmen (1 - 41)

ERSTES BUCH

Das Buch der Psalmen ist eine einzigartige Sammlung geistlicher Lobgesänge  (der hebr. Titel Tehillim bedeutet "Lobgesänge"). Sie wurden ursprünglich mit Musikbegleitung gesungen, worauf der Titel "Psalmen" (von gr. psalmos) hinweist. Die 150 Psalmen wurden schon im Judentum in fünf Bücher aufgeteilt; einige Ausleger sehen hier eine Entsprechung zu den fünf Büchern Mose. Die meisten Psalmen stammen von David, der auch ihren Einsatz beim levitischen Lobgesang im Tempel veranlasst hat. Andere Verfasser waren z.B. Mose und der levitische Sänger Asaph. Die Psalmen sind das reichste Werk der biblischen Dichtung, die besonders durch den "Parallelismus" gekennzeichnet wird, d.h. die parallele Gegenüberstellung von zwei oder mehr Verszeilen, die einander in ihrer Aussage entsprechen, weiterführen oder kontrastieren. Ihrem Inhalt nach sind die Psalmen von Gottes Geist inspirierte Lieder des Glaubens und des Lobes, in denen Gott den Gläubigen aller Zeiten eine Fülle von Trost und Hoffnung, Glaubensstärkung und Einblick in Gottes Wesen, geistlicher Belehrung und prophetischer Offenbarung geschenkt hat. Viele Psalmen haben einen Bezug zum persönlichen Erleben des Verfassers, gehen aber darüber hinaus und beschreiben allgemeine geistliche Erfahrungen. Bestimmte Psalmen haben eine ausdrücklich prophetische Bedeutung und offenbaren die Wege Gottes mit Israel in der großen Drangsal und beim Anbruch des messianischen Königreiches. Eine besondere Rolle spielen die messianischen Psalmen, in denen auf den verheißenen Messias, den Herrn Jesus Christus, den Retter-König für Israel und die Welt, hingewiesen wird (vgl. Lk 24, 44). Wir finden Psalmen,  in denen seine Erniedrigung und sein Leiden am Kreuz geschildert wird (z.B. Ps 22, Ps 69); in Ps 110 wird auf seine Erhöhung zur Rechten Gottes hingewiesen, in vielen Psalmen auf sein Eingreifen zur Errettung Israels und auf den siegreichen Anbruch seiner Königsherrschaft und seines Friedensreiches für Israel und die Welt (z.B. Ps 2; Ps 24; Ps 93 - 100). Die Psalmen sind für zahllose Bibelleser zu einer unerschöpflichen Quelle geistlicher Ermutigung und vertrauensvollen Gotteslobes geworden, in Not und Anfechtung wie in Tagen des Segens und der Freude.

Schlachter 2000

Die Psalmen (42 - 72)

ZWEITES BUCH

Die Psalmen (73 - 89)

DRITTES BUCH

Die Psalmen (90 - 106)

VIERTES BUCH

Die Psalmen (107 - 150)

FÜNFTES BUCH

Die Sprüche

Das Buch der Sprüche (hebr. Mischle = Gleichnisreden) ist eine Sammlung von Weisheitssprüchen, die zum größten Teil den König Salomo zum Verfasser haben (vgl. Kö 5, 9.12; manche Ausleger halten Agir und Lemuel in Kap. 30 - 31 für Namen Salomos) und später ihre endgültige Form erhielten (vgl. 25.1). In diesen Sprüchen unterweist die Weisheit Gottes die Gläubigen, in ihrem Erdenleben inmitten von Sünde, Torheit und Gottlosigkeit Gott wohlgefällig und gerecht zu handeln. Die Betonung bei den vielfältigen Belehrungen und Ermahnungen der Sprüche liegt auf einer Herzenshaltung der Gottesfurcht und der Einsicht in Gottes Wort, aus der dann ein einsichtiges und Gott wohlgefälliges Alltagsleben erwächst; "Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Weisheit" (9, 10; vgl. 1.7). Besonnenheit, Nüchternheit, Zucht und Gehorsam kennzeichnen den weisen Menschen, während sein Gegenspieler, der Narr, seinen Gefühlen und Begierden freien Lauf lässt und gesetzlos und eigenwillig lebt. Innerhalb der Sprüche hat der erste, einleitende Teil eine besondere Stellung (Kap. 1 - 9); hier redet und offenbart sich mehrfach die Weisheit Gottes persönlich (vgl. 1, 20 - 33; Kap. 8). Darin sehen viele Bibelausleger eine Offenbarung des Sohnes Gottes, der in 1Kor 1, 24 "Gottes Weisheit" genannt wird (vgl. 1Kor 1, 30). Der Hauptteil der Sprüche Salomos (Kap. 10 - 29) enthält eine große Zahl von kurzen Aussprüche (meist nur aus einem Vers bestehend), die meist vordergründig voneinander unabhängig sind, aber oft durch gemeinsame Themen oder Schlüsselworte verbunden sind. Immer wieder zeigen sie den Weg, der dem HERRN wohhlgefällt, nach dem der Weise streben soll. Im Gegensatz zu dem Weg des Bösen, Törichten, der dem HERRN ein Gräuel ist und daher gemieden werden muss. Den dritten Teil des Buches bilden die Sprüche Agus und Lemuels (Kap. 30 - 31), die mit dem "Lob der tugendhaften Frau" (31, 10 - 31) abschließen. 

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Der Prediger

Das Buch Prediger (hebr. Kohelet; gr. Ekklesiastes = "Versammlungsredner") wurde wie die Sprüche von Salomo, dem Sohn Davids, dem König in Jerusalem, verfasst (vgl. 1, 1.12 - 16). Vielfach nehmen die Ausleger an, dass das Hohelied in den jungen Jahren Salomos entstand und die Sprüche in seinen mittleren Jahren, während das Buch Prediger ein Alterswerk ist. In ihm legt der weiteste und zu seiner Zeit auch reichste und mächtigste Mensch davon Rechenschaft ab, was die Weisheit und das menschliche Streben nach Glück und Selbstverwirklichung "unter der Sonne", d.h. im diesseitigen, irdischen Leben erreichen kann. Seine immer wiederkehrende Schlussfolgerung ist: "Es ist alles nichtig." - leer, vergänglich, ohne bleibenden Wert. Salomo unternahm vieles, erforschte vieles, durchdachte vieles - doch am Ende erkennt er nur die Sinnlosigkeit eines rein diesseitigen Lebens. Ohne die Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott, ohne Erlösung von Sünde, Tod und Vergänglichkeit, ohne die Hoffnung der Ewigkeit, des Himmels und der unvergänglichen Herrlichkeit, neutestamentlich gesagt: ohne die Errettung, die uns Gott in Christus gegeben hat, ist das Leben des Menschen nichtig und leer. Diese geistliche Botschaft macht das Buch Prediger zu einem wertvollen Bestandteil von Gottes Offenbarung.

Schlachter 2000

Das Hohelied

Das Hohelied (hebr. Schir Ha-Schirim = "Das Lied der Lieder") ist das dritte Werk Salomos unter den heiligen Schriften. Es wird von vielen Auslegern verstanden als ein dichterisches Liebeslied, das vordergründig die Liebe des jungen Königs zu seiner ersten Frau beschreibt, bevor er der Vielweiberei verfiel. Doch dieses Lied, darüber sind sich jüdische wie christliche Ausleger einig, beschreibt nicht in erster Linie die Liebesbeziehung des Königs Salomo zu Sulamit, seiner jungvermählten Braut. Es hat eine tiefe symbolische und bildhafte Bedeutung und bezieht sich auf die Liebe des HERRN, des Messias-Königs, von dem Salomo nur ein unvollkommenes irdischen Vorbild war, zu seinem Volk Israel. Die neutestamentlichen Gläubigen dürfen in diesem inspirierten Lied ein Bild der Liebe des Herrn Jesus Christus zu den Seinen sehen, die ihm ja als eine keusche Jungfrau verlobt sind (2Kor 11, 2; Eph 5, 25 - 32). Die poetischen Bilder des Liedes der Lieder zeigen, dass die Geliebte alle Erfüllung nur in ihm findet, in dem Messias, in dem Geliebten, und danach verlangt, völlig sein Eigen zu sein. Sie offenbaren aber auch die Treue Liebe des HERRN zu der Geliebten, trotz all ihres Versagens und ihrer Untreue. Das Hohelied ist durch den Wechsel der Sprecher in unterschiedliche Strophen oder Abschnitte gegliedert; die genaue Aufstellung ist jedoch von den Auslegern unterschiedlich vorgenommen worden. Die hier in den Überschriften und durch Leerzeichen gegebene Gliederung der Strophen nach Worten Sulamits, Salomos und der Töchter Jerusalems ist lediglich als eine Hilfe zum Verständnis gedacht.

Schlachter 2000

Das Buch des Propheten Jesaja

Das Buch des Propheten Jesaja (hebr. Jeschajahu = "Der HERR rettet") steht am Anfang der Prophetenbücher im Alten Testament - nicht nur, weil Jesaja zeitlich der erste der "großen Propheten" war, sondern auch, weil dieses Buch die umfassendste und reichhaltigste Botschaft aller Prophetenbücher enthält. Kein anderer Prophet enthüllt so viel von Gottes Heilsgedanken wie Jesaja. Nach der Überlieferung stammte er aus königlichem Geschlecht und wurde unter König Manasse ermordet. Er wirkte im Königreich Juda etwa von 740 bis 686 v. Chr., hauptsächlich unter der Regierung des Königs Hiskia, in einer Zeit großer Not und Bedrohung für das Volk Gottes. Das Nordreich Israel kämpfte zusammen mit Aram gegen Juda, wurde dann aber von Assyrien überfallen und zerstört. Unter Sanherib bedrohte Assyrien dann auch Jerusalem, musste sich aber zurückziehen. Jesaja wies warnend darauf hin, dass all dies ein Gericht Gottes über Israels und Judas Untreue darstellte. Er verurteilte scharf den Götzendienst und die Sünden des Volkes sowie ihre Neigung, sich auf fremde Mächte zu stützen, statt den HERRN zu suchen. In Jesajas Botschaften finden sich neben Warnungen vor den nahe bevorstehenden Gerichten über Israel und Juda und Ankün-digungen göttlicher Gerichte über die heidnischen Nachbarvölker immer wieder prophetische Ausblicke auf den großen Gerichtstag des HERRN am Ende der Zeiten und auf die schließliche Erlösung und Rettung Israels durch den Messias. Der verheißene Retter ist letztlich auch der zentrale Gegenstand der Botschaft Jesajas. Der Prophet kündigt die Geburt von einer Jungfrau an (7, 14); er enthüllt ihn als den Sohn, der uns gegeben ist, den Friedefürst, der zugleich der starke Gott ist (9, 1 - 6); als den Spross aus dem Stumpf Isais, der Heil und Frieden bringt (11, 1 - 10); als den König, der in Herrlichkeit in Zion herrscht (16, 4 - 5; 24, 21 - 23); als den Heilsbringer auch für die Heidenvölker (25, 6 - 10); als den bewährten Grundstein in Zion (28, 16); als den furchtgebietenden Richter über die gottlosen Heiden (30, 27 - 33); als den machtvollen Retter Israels aus der großen Drangsal (40, 1 - 11), aber auch als den Knecht des HERRN, der Gottes Ratschluss in Treue erfüllt (42, 1 - 9; 49, 1 - 10; 50, 4 - 11; 61, 1 - 3). Die Enthüllung dieses Knechtes als das Opferlamm Gottes, das unsere Schuld und Sünde trägt, gehört zu den großartigsten Botschaften des AT, die auf Jesus Christus und sein Erlösungswerk hinweisen (52, 13 - 53, 12). Die prophetische Schau Jesajas erstreckt sich über den endzeitlichen Tag des HERRN und das Friedensreich des Messias bis zu dem neuen Himmel und der neuen Erde, die Gott am Ende der Zeiten erschaffen wird. Man kann das Buch des Propheten Jesaja in zwei Hauptteile untergliedern: Der erste Teil enthält Gerichtsbotschaften über Juda, Jerusalem und die Heidenvölker, verbunden mit ersten Offenbarungen über den Messias und sein Wirken (Kap. 1 - 39, wobei Kap. 35 - 39 einen Bericht aus der Zeit Hiskias wiedergibt). Im zweiten Teil (Kap. 40 - 66) überwiegt der Trost und die Ankündigung der Rettung für Israel, verbunden mit der Offenbarung des Messias als Knecht des HERRN, der die Erlösung vollbringt und dann Frieden und Herrlichkeit für Israel gibt. Kein anderes Prophetenbuch wird so oft im NT angeführt wie der Prophet Jesaja; überall im NT wird bezeugt, dass Jesus Christus die Erfüllung aller Prophetien des Jesaja über den kommenden Messias ist.

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Das Buch des Propheten Jeremia

Der Prophet Jeremia (hebr. Jirmejahu = "Der HERR gründet / erhöht") lebte etwa von 660 bis 580 v. Chr. und übte seinen Dienst unter den letzten sieben Königen von Juda aus. Er stammte aus einem Priestergeschlecht in Anatot, wurde schon in jungen  Jahren als Prophet berufen (1, 1 - 10) und blieb um des HERRN willen ledig (16, 2). Als Bote des HERRN musste er dem immer verderbter handelnden Volk eine ernste Gerichtsbotschaft verkünden, an der der empfindsame Jeremia selbst sehr litt; er wird nicht umsonst "der weinende Prophet" genannt. Für seine Botschaft, dass Jerusalem fallen und Juda in Gefangenschaft geraten wird, schlug ihm von den Führern und dem Volk viel Hass und Feindseligkeit entgegen; er wurde als Landesverräter ins Gefängnis geworfen und kam beinahe in einer Zisterne um. Ihm traten auch viele falsche Propheten entgegen, die dem abtrünnigen Juda "Friede und Sicherheit" weissagten und das Volk irreführten (Kap. 23). Er musste erleben, dass der gottlose König Jojakim die von ihm aufgezeichneten Worte Gottes zerschnitt und verbrannte (Kap. 36). Mitten zwischen den düsteren Gerichtsworten Jeremias finden sich jedoch wunderbare Lichtblicke der Gnade Gottes (vgl. 29, 11 - 13; 31, 3 - 4), besonders eine Ankündigung des neuen Bundes mit Israel am Ende der Zeiten (Kap. 30 - 33). Wir finden bei Jeremia zahlreiche symbolische Bilder und Handlungen wie etwa den Mandelzweig (1, 11 - 12), den leinenen Gürtel (13, 1 - 11), den zerbrochenen Krug (19, 1 - 13) oder das versenkte Buch (51, 59 - 64). Nachdem der von ihm geweissagte Fall Jerusalems eingetreten war, warnte Jeremia im Namen des HERRN den Überrest der Juden vor einer Flucht nach Ägypten; sie jedoch widerstanden seinem Wort frech und verstockt und entführten Jeremia mit nach Ägypten (Kap. 40 - 45). Das Buch schließt mit Weissagungen über einige Heidenvölker (Kap. 46 - 51) und mit einem abschließenden Bericht vom Fall Jerusalems, der noch einmal eindrücklich vor Augen führt, dass das Gerichtswort des HERRN sich unerbittlich erfüllt (Kap. 52). Die Botschaften des  Buches sind nicht streng geschichtlich geordnet; sie lassen sich einteilen in die Weissagungen vor dem Fall Jerusalems (Kap. 1 - 39) und die Weissagungen nach dem Fall Jerusalems (Kap. 40 - 52). Besonders in den Kapiteln über den neuen Bund leuchtet der Messias bei Jeremia auf (vgl. 23, 3 - 4; 33, 14 - 16); der Prophet selbst ist in seinem Leiden und der Verwerfung durch das Volk in gewisser Weise ein Vorbild auf Jesus Christus.

Die Klagelieder Jeremias

Die Klagelieder des Propheten Jeremia (hebr. Titel Echa = "Ach", ein klagenden Ausruf) sind Trauergesänge auf den Fall Jerusalems (nach 587 v. Chr. entstanden), in denen das Mitgefühl des Propheten, aber auch das Herz Gottes offenbar wird, das trauert über die Verwüstung und das Elend der geliebten, heiligen Stadt. Das erste, zweite und vierte Lied bestehen aus je 22 Versen, die in alphabetischer Ordnung mit den Buchstaben des hebräischen Alphabets beginnen. Das dritte Lied, das eine Schlüsselstellung einnimmt, besteht aus 66 Versen, von denen je drei mit denselben Anfangsbuchstaben anfangen. Das fünfte Lied hat ebenfalls 22 Verse, aber keine alphabetische Ordnung der Anfangsbuchstaben. Die ersten beiden Lieder (Kap. 1 - 2) sind ein Rückblick auf die Zerstörung und das Leid, das durch Gottes Gericht über die abtrünnige Stadt gekommen war. Im dritten Lied (Kap. 3) spricht der Prophet über seine Leiden, in denen das Leiden Jesu Christi durchscheint (V. 1 - 20). Darauf folgt eine wunderbar tröstliche Erinnerung an die Gnade Gottes, die schon vielen angefochtenen Gläubigen geholfen hat (V. 21 - 41), und ein Gebet zu dem HERRN (V. 42 - 66). Im vierten Lied (Kap. 4) findet sich ein wehmütiger Rückblick auf das furchtbare Gericht über Jerusalem; das fünfte Lied (Kap. 5) besteht in einem Gebet zu Gott, dass er wieder an Jerusalem gedenken und Israel Umkehr gewähren möge. Die Klagelieder bilden in der hebräischen Bibel die dritte der fünf Megilot (Buchrollen) und werden am Fastentag zur Erinnerung an die Zerstörung Jerusalems vorgelesen. Einige Verse lassen deutlich einen Bezug zu den Leiden des Christus erkennen (z.B. 2, 15 - 16; 3, 14. 19).

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Das Buch des Propheten Hesekiel (Ezechiel)

Der Prophet Hesekiel (bedeutet. "Gott ist stark" oder "Gott stärkt"; gr.-lat. Ezechiel) war Nachkomme einer Priesterfamilie (1, 3) und gehörte zu den Gefangenen, die 597 v. Chr. bei der zweiten Wegführung mit König Jojachin nach Babel gebracht wurden. Er wurde außerhalb Israels, am Fluss Kebar, etwa 593 v. Chr. von Gott berufen und wirkte unter den Exilanten. Gleichzeitig mit ihm, aber im Königspalast von Babel, wirkte Daniel. Während Jeremia in Jerusalem Führer und Volk davor warnte, in ihrer Gottlosigkeit fortzufahren, und die drohende Zerstörung Jerusalems weissagte, brachte Hesekiel dieselbe Botschaft den Weggeführten, die leere Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr hegten (Kap. 1 - 24). In einer eindrucksvollen Vision schaut er die Herrlichkeit Gottes (Kap. 1); so sieht er die ernsten Vergehen des Volkes, ihre Untreue und Hurerei, ihren frechen Götzendienst, im Licht der Heiligkeit des HERRN. Hesekiel wird von Gott als ein Wächter eingesetzt, der das Volk zu warnen hat (3, 16 - 21), auch wenn sie nicht hören wollen. Auf die Warnungen vor dem Gericht über Jerusalem und dem Weichen der Herrlichkeit Gottes vom Tempel folgen Weissagungen über sieben Nachbarvölker (Kap. 25 - 32) und dann die Weissagungen nach dem Fall Jerusalems (Kap. 33 - 48), die die künftige Wiederannahme Israels und die Segnungen des messianischen Friedensreiches zum Inhalt haben. Hesekiels Berufung als Wächter Israels wird neu betont (Kap. 33), und der HERR rechnet mit den treulosen Hirten Israels ab, die sein Volk in Not und Elend führten (Kap. 34). Es folgt die Ankündigung der Wiederherstellung Israels und des neuen Bundes am Ende der Zeiten (Kap. 36; vgl. 11, 17 - 20). In Kap. 37 findet sich das Gesicht von den belebten Totengebeinen Israels, gefolgt von der Weissagung über das Gericht an Gog und Magog am Ende der Tage (Kap. 38 - 39). In Kap. 40 - 48 schildert Hesekiel das Gesicht von einem Tempel, der von vielen Auslegern als der zukünftige Tempel des messianischen Reiches gedeutet wird. Wir finden auch im Buch Hesekiel einige Hinweise auf den Messias (z.B. 17, 22 - 24; 34, 30; 37, 22 - 28); zudem stehen zahlreiche Gesichte Hesekiels in direkter Beziehung zum Buch der Offenbarung.

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Das Buch des Propheten Daniel

Das Buch des Propheten Daniel ("Gott ist mein Richter") steht in unserer Bibel zwischen den "großen Propheten" und den 12 "kleinen Propheten"; in der hebräischen Bibel ist es unter den "Schriften" (Ketubim) eingereiht. Daniel war wohl aus königlichem Geschlecht (vgl. Dan 1, 3; Jesus 39, 5 - 7); er wurde im Alter von 15 - 20 Jahren nach der Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar im Jahr 605 v. Chr. nach Babylon verschleppt und stieg dort durch Gottes Vorsehung zu einem der höchsten Hofbeamten des babylonischen Reiches auf. Er war ein Zeitgenosse des Propheten Hesekiel,  lebte aber bis zur Zeit des Königs Kyrus und wurde über 90 Jahre alt. Daniel bewies große Treue und Hingabe Gott gegenüber und war gerecht und redlich in seinem irdischen Dienst - ein Vorbild auch für neutestamentliche Gläubige. In dem von ihm verfassten Buch berichtet Daniel (z.T. In der dritten Person, z.T. in der Ichform) zunächst von seinem Dienst und Zeugnis vor den Königen Babylons (von dem seiner Gefährten in Kap. 3) sowie von den Träumen Nebukadnezars, die er durch Gottes Eingebung deuten konnte (Kap. 1 - 6). Der erste Traum Nebukadnezars von dem Gewaltigen Standbild, das die heidnischen Weltreiche versinnbildlicht (Kap. 2), weist schon prophetisch auf das Ende dieser Reiche durch den Messias Gottes hin, der sie zerschmettern wird. Der zweite Traum dieses mächtigen Herrschers sagt seine Demütigung durch Gott vorraus, "damit die Lebenden erkennen, dass der Höchste über das Königtum der Menschen herrscht und es gibt, wem er will" (Dan 4, 14). Der Untergang des vermessenen Königs Belsazar unterstreicht diese ernste Aussage (Kap. 5). Es folgt eine Glaubensprüfung für Daniel, als er in die Löwengrube geworfen wird (Kap. 6). In den folgenden Abschnitten des Buches Daniel (Kap. 7 - 12) berichtet der Prophet von gewaltigen göttlichen Gesichten, die ihm die Zukunft der heidnischen Weltreiche, des Volkes Israel und des messianischen Gottesreiches enthüllen. Das erste große Gesicht von den vier Tieren (Kap. 7) umspannt die ganze Weltgeschichte Gottes bis hin zum Weltgericht und zeigt uns den Messias, den "Sohn des Menschen" und sein ewiges Reich. Das Zweite Gesicht vom Widder und dem Ziegenbock wird von einem Engel selbst auf das medo-persische und das griechische Weltreich bezogen (Kap. 8). Es folgt die Fürbitte des Daniel für sein Volk, die beantwortet wird mit einer Vorhersage auf das erste Kommen des Messias und seine Verwerfung (Kap. 9). Eine weitere prophetische Offenbarung (Kap. 10 - 11) führt Gottes Vorausschau der Weltgeschichte weiter über den Zerfall des Weltreiches Alexander d. Gr. bis zur Zeit des Antiochus Epiphanes. Doch die prophetische Sicht geht am Ende über in die letzte Zeit der großen Drangsal Israels, wenn die Heidenvölker ein letztes Mal das auserwählte Volk bedrängen werden, und bis zur endgültigen Rettung durch den Messias (Kap. 12). So ist das Buch Daniel ein bedeutsamer Schlüssel für das geistlich-prophetische Verständnis der Weltgeschichte; es weist zahlreiche Bezüge zur Offenbarung des Johannes wie auch zur "Endzeitrede" des Herrn Jesus auf (vgl. Mt 24 - 25). Es vermittelt uns aber auch wertvolle Ermunterung zur Glaubenstreue angesichts heidnischer Machtentfaltung und endzeitlicher Entwicklungen.

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Das Buch des Propheten Hosea

Das Buch des Propheten Hosea (hebr. Hoschea = "Heil / Rettung") steht am Beginn der zwölf Bücher der "kleinen Propheten", die aufgrund ihrer Kürze so genannt werden, nicht etwa, weil die Bedeutung ihrer Weissagungen geringer wäre. Bei den Juden wurden sie in einer Buchrolle zusammengefasst und "Die Zwölf" genannt; ihre Reihenfolge ist nicht streng zeitlich geordnet. Hoseas Prophetendienst erstreckte sich über eine lange Zeit, von ca. 755 bis 686 v. Chr.; er war ein Zeitgenosse von Jesaja, Micha und Amos. Seine Botschaften wenden sich hauptsächlich an das Zehnstämmereich Israel, wo er auch lebte. Hoseas Auftrag war es, die Treulosigkeit der zehn Stämme (nach ihrem führenden Stamm oft "Ephraim" genannt) bloßzustellen und vor dem rasch herannahenden Gericht Gottes in Form der assyrischen Eroberer zu warnen. Im ersten Teil des Buches (Kap. 1 - 3) bekommt Hosea den Auftrag, eine untreue Frau zu heiraten, als Sinnbild für Gott, der sich das Volk Israel zur Frau genommen hatte, das nachher untreu und hurerisch wurde. Im zweiten Teil (Kap. 4 - 14) wechselt der scharfe Tadel gegen das unbussfertige Volk und seine Führer ab mit ergreifenden Aufrufen zur Umkehr, mit denen Gottes Liebe das abtrünnige Volk vor dem drohenden Gericht bewahren wollte. An einzelnen Stellen gibt der Prophet Ausblicke auf die Erlösung Israels durch den Messias (z.B. 2, 1 - 2; 2, 21 - 25; 6, 1 - 3; 13, 14; 14, 4 - 8).

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Das Buch des Propheten Joel

Der Prophet Joel ("Der HERR ist Gott") wirkte etwa 840 bis 810 v. Chr. in Juda und ist damit einer der frühesten "kleinen Propheten". Sein Thema ist der kommende "Tag des HERRN", der große Tag des Gerichts, den sich der HERR für das Ende der Zeiten aufbehalten hat. In Kap. 1 warnt Joel die sorglosen Sünder des Volkes vor dem nahenden Tag des HERRN. In Kap. 2 wird dieser Gerichtstag des HERRN näher beschrieben. Joel weist auf eine schreckliche Invasionsarmee hin, die Israel dann bedrohen wird, und ruft das Volk zu einer von Herzen kommenden Umkehr. Er verheißt die Hilfe des HERRN für sein bedrängtes  Volk. In Kap. 3 finden wir die Verheißung der Ausgiessung des Heiligen Geistes auf das ganze Volk Israel, wenn es Busse getan hat. In Kap. 4 wird das Zorngericht Gottes über die Heidenvölker beschrieben, die Israel kriegerisch bedrängten, und die Botschft Joels klingt aus mit einem Ausblick auf das Friedensreich des Messias, wenn der HERR in Zion wohnen wird. 

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Das Buch des Propheten Amos

Der Prophet Amos ("Lastträger") war ein Zeitgenosse Hoseas und wirkte etwa 760 - 750 v. Chr. Er stammte aus dem judäischen Dorf Tokea und war Hirte und Maulbeerfeigenzüchter von Beruf, als ihn der HERR zum Prophetendienst berief. Er wurde nach Bethel gesandt, in das götzendienerische falsche Heiligtum des Nordreiches, um dort dem sorglosen, üppig lebenden Volk eine ernste Bussbotschaft zu verkündigen. Damals, unter dem König Jerobeam II., erlebte das Nordreich Israel eine äußerliche Blütezeit. Reichtum und Verschwendung, verbunden mit Betrug, Unterdrückung und Gesetzlosigkeit kennzeichneten diese Zeit. In Kapitel 1 - 2 verkündet Amos Gerichtsbotschaften über einige heidnische Nachbarn Israels und dann über Israel und Juda selbst: Wie die Heiden waren sie verdorben und gerichtsrei  geworden. In den Kapiteln 3 - 6 finden sich eindringliche Aufrufe an das Volk. Er warnt sie vor dem kommenden Gericht Gottes, hält ihnen ihre Gleichgültigkeit und Unbussfertigkeit vor und stellt ihren Götzendienst und ihre nur äußerliche Frömmigkeit bloß. Es folgen fünf Gerichtsvisionen, in denen die Zerstörung des Nordreiches und ihre Zerstreuung noch einmal vorausgesagt wird (Kap.7, 1 - 9; 10). Aber das Ende der Botschaft von Amos ist dennoch tröstlich: Er spricht von dem Tag, an ďem der HERR das Geschick Israels wenden wird und die verfallene Hütte Davids wieder aufrichten wird im Friedensreich des Messias (9, 11 - 15).

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Das Buch des Propheten Obadja

Der Prophet Obadja ("Knecht des HERRN") wirkte nach Auffassung vieler Ausleger in der Zeit des Königs Joram von Juda (848 bis 841 v. Chr.) und war damit einer der frühesten Propheten. Obadja verkündet eine Gerichtsbotschaft des HERRN über Edom, das Brudervolk Israels, das auf dem Gebirge Seir südöstlich des Toten Meeres lebte. Die Edomiter waren von König David unterworfen worden und hatten sich unter König Joram von der Oberherrschaft Judas losgemacht (vgl. 2 Kö 8,20). Im Zusammenhang damit stand eine Plünderung Jerusalems durch die Philister und Araber (vgl. 2Chr 21, 8 - 10, 16 - 17), bei der sich Edom offenkundig beteiligt hatte. Aber Edom wird auch in der letzten Zeit und der letzten Drangsal Israels eine Rolle spielen, und danach, am Tag des HERRN, wird sein endgültiges Gericht kommen, das Obadja ankündigt (V. 1 - 16). Dagegen wird sich Gott über sein Volk Israel noch Erbarmen und sie retten und zum Sieg über Edom führen.

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Das Buch des Propheten Jona

Der Prophet Jona ("Taube") stammt aus Gath-Hepher in Galiläa, nördlich von Nazareth. Er weissagte unter König Jerobeam II. von Israel, wie aus 2Kö 14, 25 hervorgeht, und wirkte deshalb etwa 793 - 753 v. Chr., als Zeitgenosse von Amos und Hosea. Er ist in mehrfacher Hinsicht eine Ausnahme unter den "kleinen Propheten": Er wird nicht zum Volk Israel gesandt, sondern nach Ninive, der Hauptstadt des damals mächtigsten Weltreiches, Assyrien, der er eine Gerichtsbotschaft verkündigen soll. Nicht die Botschaft selbst bildet den Schwerpunkt des Buches, sondern Gottes Handeln mit dem widerspenstigen Propheten und mit dem Volk von Ninive. Jona weigert sich, Gottes Auftrag auszuführen, und flieht mit einem Schiff nach Tarsis. Aber Gott sendet einen Sturm, um ihn an der Flucht zu hindern (Kap. 1). Danach beordert Gott einen großen Fisch, der Jona verschlingt (Kap. 2). Im Bauch dieses Fisches tut Jona Busse und betet zum HERRN, worauf der Fisch ihn ausspeit. Daraufhin geht Jona nach Ninive und verkündet seine Botschaft. Die Menschen von Ninive tun Busse, und der HERR verschont sie (Kap. 3). Nun ist Jona verbittert und lehnt sich gegen Gottes Barmherzigkeit auf, die sich an den Heiden gezeigt hat (Kap. 4). So wird dieses Buch zur Offenbarung der Gnade Gottes auch für die Völker außerhalb Israels. Jona ist ein Sinnbild für Israel, das seinen Auftrag, Bote Gottes für die Heidenvölker zu sein, zunächst nicht erfüllt hat; darüber hinaus ist er mit seinem dreitägigen Aufenthalt im Bauch des Fisches auch eine Vorschattung auf das Sterben und die Auferstehung des Christus (vgl. Mt12, 39 - 40).

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Das Buch des Propheten Micha

Der Prophet Micha ("Wer ist Er?"), abgekürzt von Michajah = "Wer ist wie der HERR?") stammt aus Moreschet-Gat in Juda; er weissagte hauptsächlich in Jerusalem von ca. 750 - 686 v. Chr. und war damit ein Zeitgenosse von Jesaja, Hosea und Amos (vgl. Jer 26, 18). Seine Botschaft stimmt in Vielem überein mit der des Propheten Jesaja; Gott richtete durch diese beiden ein zweifaches Zeugnis an sein untreues Volk. Die Botschaft Michas kann in drei Reden unterteilt werden, die alle mit dem Aufruf "Hört" beginnen. In Kap. 1 - 2 kündigt Micha das Gericht über Samaria und Jerusalem an, die gottlosen Hauptstädte des Nord- und Südreiches. Er tadelt die gesetzlosen Leute im Volk und ihr Treiben, besonders auch ihren Widerstand gegen die Verkündigung der Propheten. Am Ende steht ein Blick auf den "Durchbrecher", den Messias, der einmal Rettung bringen wird. In Kap. 3 - 5 tadelt Micha zunächst scharf die gottlosen Fürsten und falschen Propheten, um dann in Kap. 4 - 5 einen Ausblick auf die Errettung Israels am Ende der Tage durch den Messias zu geben. In 5, 1 finden wir die berühmte Weissagung über Bethlehem als Geburtsort des Messias (vgl. Mt2, 6). In der dritten Rede (Kap. 6 - 7) mahnt der HERR sein Volk noch einmal und sucht ihr Gewissen zu erreichen, um sie zur Busse zu bringen. Die Botschaft Michas klingt aus in einer Antwort des bussfertigen Überrestes von Israel und in der Verheißung der Wiederherstellung Israels durch seinen erbarmenden und vergebenden Gott (7, 7 - 20).

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Das Buch des Propheten Nahum

Der Prophet Nahum ("Trost / Tröster") verfasste seine Botschaft vermutlich zwischen 650 und 630 v. Chr. (nach dem Fall Thebens 663 und vor dem Fall Ninives 612); er lebte wohl in Juda. Gott gab Nahum eine Gerichtsbotschaft über Ninive, die Hauptstadt des mächtigen Assyrerreiches. In ihr offenbart sich Gott als der Rächende, Vergeltende, der sein Gericht hinausführt, auch wenn er lange zuwartet (1, 2 - 6). Ninive wird die Vergeltung für seine Anschläge gegen den HERRN empfangen (hierbei wird wohl auch auf die Lästerungen des Rabschake bei der Belagerung Jerusalems angespielt; vgl. 1, 11; 2Kö 18, 19 - 25). Juda aber wird sich noch der Hilfe des HERRN erfreuen können (1, 7; 2, 1). Im Kap. 2 finden wir eine dramatische Beschreibung des Untergangs von Ninive, der vom HERRN herbeigeführt wird. In Kap. 3 wird das Gericht über Ninive mit seiner Blutrünstigkeit und seinem hurerischen, zauberischen Wesen begründet; hier finden sich Anklänge an die Hure Babylon in der Offenbarung (Nah 3, 4 u. Offb 17, 1 - 2; 18, 3.23), wie überhaupt das Gericht über das alte Assyrien vorschattende Bedeutung auch für die endzeitlichen Gerichte über die heidnischen Mächte hat.

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Das Buch des Propheten Habakuk

Der Prophet Habakuk ("Umarmer" / "Der sich (an Gott) klammert") wirkte in Juda etwa 620 bis 605 v.Chr., d.h. in der Zeit vor der Einnahme Jerusalems durch Nebukadnezar (vgl. den Hinweis auf die kommende chaldäische Bedrohung in 1, 6); er war also ein Zeitgenosse Jeremias. Das von Habakuk geschriebene Buch ist dadurch besonders gekennzeichnet, dass es keine direkte Botschaft an das Volk enthält, sondern die Zwiesprache des Propheten mit dem HERRN aufzeichnet. In Kap. 1 klagt der Prophet über die zunehmende Gesetzlosigkeit im Volk, der Gott scheinbar untätig zusieht. Der HERR antwortet mit der Ankündigung des Gerichts durch die Chaldäer. Habakuk betet darum, dass auch diese Züchtigung ein Ende haben soll. In Kap. 2 kündigt der HERR auf die Klage Habakuks hin das Ende der chaldäischen Weltmacht an. Hier finden wir den so bedeutsamen Satz "Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben" (2, 4), der im NT gleich dreimal aufgegriffen wird (Röm 1, 17; Gal 3, 11; Hebr 10, 38). In Kap. 3 ist ein bewegendes Gebet Habakuks festgehalten, das einem Psalm ähnelt und einen Ausblick auf die endliche Rettung Israels durch den Messias enthält.

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Das Buch des Propheten Zephanja

Der Prophet Zephania ("Der HERR verbirgt" oder "Der, den der HERR verborgen hat") wirkte zur Zeit des Königs Josia (640 bis 609 v. Chr.), vermutlich in der ersten Hälfte seiner Regierungszeit, in der Hauptstadt Jerusalem. Er bezeichnet sich als Nachfolger Hiskias, und viele Ausleger nehmen an, dass damit der König Hiskia gemeint ist. Zephania ist ein Zeitgenosse Jeremias und Habakuks und der letzte vorexilische Prophet. Seine Ankündigung des bevorstehenden Gerichts der Zerstörung von Juda ist durchzogen vom Ausblick auf den endzeitlichen großen Gerichtstag des HERRN, der in seiner Botschaft eine besondere Rolle spielt. Er wird gleich in Kap. 1 in sehr ernsten Worten angekündigt. Dem Gericht über das abgefallene Juda zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft entspricht das endzeitliche Gericht in der großen Drangsal. In Kap. 2 findet sich ein letzter Aufruf zur Umkehr an das versteckte "Volk ohne Scham". Das Gericht über die umliegenden Heidenvölker, das in 2, 4 - 15 noch einmal angekündigt wird, sollte eigentlich Juda zur Umkehr führen. Aber Jerusalem, die widerspenstige und befleckte und grausame Stadt, lässt sich nicht warnen (3, 1 - 7). Deshalb muss sie warten bis zu der Zeit des Endes, wenn der HERR das Gericht beendet und Gnade und Frieden für den Überrest Israels und der Heidenvölker schenkt. Dann wird der HERR, der König Israels, der Messias, in seiner Mitte sein, und Zion wird jauchzen und sich freuen auf ewig.

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Das Buch des Propheten Haggai

Der Prophet Haggai ("Meine Feste / Mann des Festes ") ist der erste nachexilische Prophet, d.h. er weissagte zur Zeit der Rückkehr eines Überrests der Judäer aus der babylonischen Gefangenschaft nach Juda und Jerusalem. Er war wohl mit dem ersten großen Zug von Juden unter Serubbabel und Jeschua ca. 537/536 v. Chr. zurückgekehrt. Im Buch Esra finden wir den geschichtlichen Hintergrund der Situation, in der Haggai die Botschaft Gottes ausrichtet: Der Aufbau des Tempels begann 536 und wurde später unterbrochen, als die Juden aufgrund des Widerstandes ihrer heidnischen Nachbarn entmutigt das Werk aufgaben (vgl. Esr Kap. 1 - 4). Der Prophetendienst Haggais und Sacharjas im Jahr 520 sollte sie wieder anspornen und führte dazu, dass der Tempel schließlich vollendet werden konnte (vgl. Esr 5, 1 - 2; 6, 14). Das Buch kann in fünf Botschaften eingeteilt werden: In der ersten Botschaft (1, 1 - 11) ermahnt der HERR durch Haggai den selbstsüchtigen und trägen Überrest der Judäer, weil sie das Haus des HERRN vernachlässigten und dafür sich selbst getäfelte Häuser bauten. Missernte und Hagel waren Gottes Züchtigung dafür. Die zweite Botschaft folgt in 1, 12 - 15, als die Judäer sich diese Mahnung zu Herzen nehmen: Gott ermutigt sie mit der Verheißung  "Ich bin mit euch", und das Werk des Tempelbaus geht weiter. Die dritte Botschaft finden wir in 2, 1 - 9; sie enthält ebenfalls Worte der Ermutigung, dazu einen Ausblick auf die Endzeit, wenn Himmel und Erde erschüttert werden und der Messias, das Ersehnte aller Heidenvölker, kommen wird. Die vierte Botschaft (2, 10 - 19) ist eine Mahnung zur Heiligung für das Volk, während die fünfte Botsxhaft (2, 20 - 23) wieder einen ermutigenden Ausblick auf den künftigen Tag des HERRN und die Herrschaft des Messias enthält,  von dem Serubbabel, der Spross Davids, nur eine Vorschattung ist.

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Das Buch des Propheten Sacharja

Der Prophet Sacharja ("Der HERR gedenkt") ist der bedeutendste der nachexilischen Propheten; er war vermutlich Priester (vgl. Neh 12, 16) und wurde, wenn sich Mt23, 35 auf ihn bezieht, von den Juden später umgebracht. Er begann seinen Dienst wie Haggai im Jahr 520 v. Chr. (vgl. Esr 5, 1; 6, 14). Aber seine Prophetien haben eine wesentlich weitere Perspektive als die Haggais. Der 1. Teil des Buches enthält Sacharjas datierte Botschaften während des Tempelbaus (Kap. 1 - 8); der zweite Teil dann undatierte, vermutlich einige Zeit später geoffenbarte Botschaften über die künftige Herrlichkeit des Messias (Kap. 9 - 14). Die Offenbarungen des HERRN durch Sacharja beginnen mit einem Aufruf zur Busse (1, 1 - 6). Danach spricht der HERR zu Sacharja in acht nächtlichen Gesichten. Diese haben alle tröstenden Charakter und sollen den bedrängten und entmutigten Juden zeigen, dass Gott noch eine Zukunft für ihr Volk hat. Diese zukünftige Wiederherstellung Israels und Jerusalems ist unauflöslich mit dem Kommen des Messias verbunden, der hier "Spross" genannt wird (Kap. 1 - 6). In Kap. 7 - 8 wird die Anfrage einiger Juden wegen ihres Fastens vom HERRN genutzt, um den Überrest von Juda zu ermahnen und zu ermuntern. Im letzten Teil (Kap. 9 - 14) gibt Sacharja zwei Offenbarungsbotschaften weiter, die die Friedensherrschaft des Messias zum Inhalt haben. In der ersten Botschaft (Kap. 9 - 11) wird die Ankündigung des Gerichts über die Feinde Israels verbunden mit der Ankündigung des ersten Kommens des Messias. "Siehe, dein König kommt zu dir ..." (9, 9; vgl. Mt21, 5). Im 11. Kapitel wird die Verwerfung des Messias angedeutet. Der zweite Ausspruch (Kap. 12 - 14) ist von großer Bedeutung für die Endzeit: Jerusalem soll zum Laststein und Taumelbecher für alle Völker werden, und dann wird das zweite Kommen des Messias erfolgen, und Israel wird ihn erkennen und zu ihm umkehren. "Sie werden auf mich blicken, den sie durchstochen haben." (12, 10). Im 13. Kapitel wird der Tod des Messias angekündigt: "Schwert, erwache gegen meinen Hirten" (V. 7), auf dem Ölberg, der Israel aus seiner Drangsal erretten wird (Kap. 14).

 Schlachter 2000

Das Buch des Propheten Maleachi

Der Prophet Maleachi ("Mein Bote" od. Kurzform aus Malachja = "Bote des HERRN"; vgl. 2, 7; 3, 1) ist der letzte Prophet des AT. Er wirkte entweder während Nehemias mehrjähriger Abwesenheit von Jerusalem (vgl. Neh 13, 6 - 7), d.h. etwa 435 v. Chr., oder nach Nehemia, um 400 v. Chr., unter dem zurückgekehrten Überrest von Juda in Jerusalem. Die Juden waren nach dem erwecklichen Anfang unter Esra und Nehemia in religiöses Formenwesen, heidnische Mischehen und Missachtung Gottes verfallen, und der HERR muss sie durch Maleachi ernst zurechtweisen. Doch der Prophet beginnt mit der Erklärung der unwandelbaren Liebe Gottes zu seinem Volk (1, 1 - 5). Dann tadelt der HERR die Dreistigkeit und Vermessenheit, mit der die Juden und insbesondere die Priester den HERRN und seine Opfer verachten (1, 6 - 14). Die Priester werden gemahnt und an den Bund Gottes mit Levi erinnert, den sie gebrochen haben (2, 1 - 9). Sodann tadelt der HERR die Ehen mit ausländischen Frauen, die den Götzen dienten. Viele Juden hatten ihre jüdischen Ehefrauen auch noch verstoßen und damit eine doppelte Sünde begangen. Der HERR sagt ihnen deutlich, dass er die Ehescheidung hasst und dass sie damit ihren Auftrag, eine heilige Nachkommenschaft für Gott aufzuziehen, verraten hatten (2, 10 - 17). In Kap. 3 wird der Bote des HERRN angekündigt und dann der Tag des HERRN, der für die abtrünnigen Juden Gericht bringen wird (3, 1 - 6). Die Haltung der Mehrzahl der Judäer, die trotzig waren und den HERRN missachteten, wird das Verhalten der gottesfürchtigen Juden gegenübergestellt (3, 7 - 21). Den Abschluss bildet die Mahnung, auf das Gesetz Moses zu achten, und die Ankündigung des Propheten Elia, der das Volk vorbereiten soll auf die Wiederkunft des Messias. Auf diese Botschaft folgt ein vierhunderjähriges Schweigen Gottes, bis Johannes der Täufer auftritt und mit Berufung auf die Botschaft Maleachis dem Volk den Messias ankündigt (vgl. Mk 1, 2; Mt 17, 10 - 13).

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